Dichteschätzung von Heterodera schachtii Populationen
Modellfreie Analyse aus hyperspektralen Luftbildern
Im ersten Teil der Luftbildauswertung geht es darum, welche allgemeinen Strukturen in einem Zuckerrübenbestand
erkannt werden können, und ob sich aufgrund dieser doch eher abstrakten Informationen eine Assoziation zu der zur
Saat Zuckerrübe vorhandenen Larvendichte erstellen lässt.
Hyperspektralbild
Erläuterung
Hyperspektralbild
(RGB) einer
Zuckerrübenversuchsparzelle mit einem sehr hohem Nematodenbesatz, > 4000
Eier &
Larven/ 100 ml Boden. Die Parzelle ist
eingerahmt von Wirtschaftswegen. Parzellenabgrenzung durch
ausgelegte Weißstandards. Aufnahme einer Cubert 1
Kamera im gegebenen Wellenlängenbereich von 400 bis 900 nm.
Parzellenaufnahme durch die Cubert1 - Kamera unter einem Oktokopter,
die Kamera hat eine Auflösung von 50 x 50 Pixel.
Die Clusteranalyse
ergab bei vorgegebenen 8 Cluster das links dargestellte, in
Spektralfarben aufgeteilte Muster. Die ersten 5 Cluster beschreiben den
Hintergrund, sie bestimmen den offenen Boden der Wirtschaftswege und
die hinterlegten Weißstandards (blau bis hellgelb). Auch die Fehlstelle
innerhalb des Bestandes ist klar zu erkennen (Koordinate 20;18). Von
Interesse bezüglich der Zielgrößen sind die Cluster 6-8.
Das resultierende Muster ist in etwa so, wie man sich eine Nematodenpopulation im
Bestand vorstellen kann. Als Ergebnis können für die einzelnen
Clusterzuordnungen folgende Hypothesen aufgestellt werden:
Cluster 7 (orange
Farbgebung) und
der entsprechende 95%Vertrauensbereich: die Streuung ist zwar typischerweise hoch, aber auch
ohne Ausreißer in den sichtbaren Wellenlängenbereichen (580-700 nm). Man kann
vermuten, es handelt sich um nematodenfreie Areale, bzw. um Bereiche
mit geringen Nematodendichten.
Die Signaturen des
Clusters 8, Darstellung in rot (mit Vertrauensbereich) beschreiben
sowohl in ihrer relativen Lage zu Cluster 7, inklusive der Varianz in den Wellenlängen von 580 bis 700 nm, die
hohen Nematodendichten von bis zu 4000 E&L/100 ml Boden. Insbesondere
die höhere Reflexion im sichtbaren Bereich als auch die geringere
Reflexion im Infrarotbereich deuten darauf hin.
Cluster 6 (ockergelb), wieder zu
sehen im Verhältnis zu Cluster 7. Hier sind die einzelnen Ausreißer im Wellenlängenbereich von
580 bis 700 nm am höchsten.
Zu dem Cluster gehören auch spektrale Verläufe, wie sie typischerweise bei
Blattkrankheiten auftreten. Es könnten aber auch Spektren sein, die noch
den Wirtschaftswegen zugeordnet werden. Vermutet werden hier tatsächlich geringere Nematodendichten
als in Cluster 8.
Zur Kontrolle werden die
Hyperspektralmessungen des Versuches auf der Basis des ASD FieldSpec
gegenübergestellt. Auch hier weisen die Signaturen in den Wellenlängen
580 bis 700 nm Varianzen auf, die den mittleren bis hohen
Nematodendichten zuzuordnen sind (blaue und grüne Bereiche).
Fazit: Die Kombination aus Flächeninformation und Streuung der
Clusterspektren ermöglicht die Interpretation auf das zu untersuchende Problem,
bzw. ermöglicht den prinzipiell abstrakten
Clustern eine versuchsbedingte Zuordnung.